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New Work Interior Design

Bleibende Büroarchitektur

Die Umgestaltung des Gemeindehauses ist seit über 20 Jahren ein Ort für kreative Kollaboration. Trotz verschiedener Nutzer der Räumlichkeiten über die Jahre blieb die Einrichtung bis heute fast unverändert. Eine Geschichte von progressivem Denkmalschutz, nutzerzentriertem Design entgegen Trends, Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit und New Work Möbeln, die ihr 20 jähriges Jubiläum feierten.

Es ist das Jahr 2000. Die kürzlich zur Newcomer-Agentur des Jahres gekürte Werbeagentur Philipp & Keuntje arbeitet in einem ehemaligen Gemeindehaus im Zentrum von Hamburg-St. Pauli. Das alte Gebäude, das wir mit Ihnen zusammen aufgrund des Potentials der Architektur auswählten, darf nun sein Potential entfalten.

Der Gemeindesaal vor dem Umbau, 2000

Vom Pfarrhaus zum New-Work-Place

Das „Haus der Agentur“ verwandelt sich bei laufendem Betrieb in eine Baustelle. Nach und nach werden neue Räume fertiggestellt und bezogen. Ein Großteil der Originaleinrichtung aus den 60er Jahren soll erhalten bleiben, wie z.B. die Glaskugellampen und die großflächigen Wandvertäfelungen im ehemaligen Gemeindesaal, der zu einem Großraumbüro für die Kreationsabteilung umgebaut wird. Neue Elemente zitieren die Geschichte oder brechen sie bewusst auf. Das Ergebnis ist ein Gebäude, das die klare Sprache der 60er Jahre aufnimmt und sie auf subtile Weise in die Moderne transformiert.

“Es galt, den Charakter des sehr authentischen Sechziger-Jahre-Hauses zu bewahren und das Neue und Moderne aus den bestehenden Strukturen regelrecht herauswachsen zu lassen.”

Arne Schultchen

Entgegen dem Trend zu leichten, mobilen und flexiblen Arbeitsmöbeln entscheiden wir uns für eine Arbeitsarchitektur mit Einbaumöbeln aus hochwertigen Materialien, die verschiedene Arbeitsmodi abbilden. Zum Beispiel für die Kreation; im ehemaligen Gemeindesaal entsteht eine Konstellation von fünf Arbeitsspuren, bestehend aus vier gegenläufigen, festen Arbeitsmodulen. Jedes Arbeitsmodul gleicht einem überdimensionalen Sekretär und ermöglicht fokussierte Arbeit und eine Verbindung zu dem Team in gleichem Maße. Diese architektonischen, bis ins kleinste Detail durchdachten, Möbel sollen die Arbeitsstruktur der Teams zu einer starken und unerschütterlichen Einheit zusammenführen und verbinden.

Progressiver Denkmalschutz

Zurück im Jahr 2022. Heute sind die Räume und Möbel fast unverändert immer noch in Benutzung, als Coworking-Space und Studio einer Agentur. Diese Art von Langlebigkeit und Nachhaltigkeit bezeichneten wir damals als „progressiven Denkmalschutz“. Darunter verstehen wir, nach wie vor, den Erhalt bewehrter Qualitäten in Verbindung mit dem Neuen, um nachhaltig in die Zukunft zu gestalten. Auf Basis dieser Methodik wurden, zum Beispiel, alle Nischen des Gebäudes mit Mini-Lounges – sogenannten Thinking Corners – und extra entworfenen Möbeln gefüllt, die die alten Strukturen für den neuen Nutzen aktualisierten, und immer noch als solche genutzt werden. Wir verbanden neue Anforderungen an die Räume mit den alten Strukturen.

Den Nischen gleich, sind alle Einrichtungsgegenstände speziell nach individueller Funktion und architektonischer Positionierung entworfen. Nach exakten Grundriss- und Ausstattungsskizzen stimmten wir visualisierte Mock-ups mit den zukünftigen Nutzern hinsichtlich ihrer Funktionen, Ergonomie und Materialwahl ab. Das Prinzip der Verwandlung von Verhaltensmustern in Gestaltungsmuster, und höchste Qualität in der Umsetzung, bereitete die Basis für Dauerhaftigkeit und ein langes Bestehen. So wurde aus einem einzigartigen Corporate Interior ein, auf andere Kreative übertragbarer, New Work Space – designed for creative nature.

Neben integrierten Leuchtmitteln in den Arbeitsspuren des Gemeindesaals wurde die Beleuchtung des gesamten Gebäudes mit maßgeschneiderten Beleuchtungsvolumen realisiert. Lampen, die der Architektur folgen, sie feiern, entlang der Kanten fließen, sich aneinanderreihen und durch eine Kombination aus Materialien ein blendfreies und tageslichtähnliches Arbeitslicht bilden.

Sustainability by design

Nun, 22 Jahre nach dem Entwurf der Studioräume, wird die zukunftsweisende Natur des Konzepts deutlich. Der Grundriss ist nicht nur auf konzentriertes Arbeiten ausgelegt, sondern bietet auch Möglichkeiten für Gemütlichkeit und Wohnlichkeit, Rückzug und Gemeinschaftlich. Diese zeitlose Gestalt bietet auch Raum für Individualisierung und Anpassung an technische und gesellschaftliche Veränderung. Wir sind sehr gespannt, wohin die Reise noch gehen wird. Ein kleiner Vergleich von Bildern, die mit 20 Jahren Zeitunterschied aufgenommen wurden.